Ich öffne mein Bahn-Ticket. “Dieses Dokument scheint lang zu sein. Spare Zeit und lies eine Zusammenfassung”, empfiehlt mir prompt mein PDF-Reader. Ein Paradebeispiel dafür, wie immer mehr Anwendungen den Nutzer*innen KI-Tools aufdrängen, in den meisten Fällen, ohne dass sich ein Nutzen daraus ergibt.
Weltweit versuchen Regierungen und große IT-Firmen, sich im KI-Wettbewerb zu überbieten. Dabei benötigen die zugrunde liegenden Systeme immer mehr Rechenleistung, für die irgendwo Computer laufen müssen, die Strom und Wasser verbrauchen. Doch während das Thema Rechenzentren längst in der politischen Debatte und bei Fachleuten angekommen ist, wusste man bislang kaum etwas darüber, wie die Bevölkerung diese Entwicklung einschätzt.

Aus diesem Grund hat AlgorithmWatch in mehreren europäischen Ländern eine repräsentative Umfrage zu Rechenzentren und ihren Auswirkungen durchführen lassen. Gemeinsam mit internationalen Partnerorganisationen wie der spanischen Initiative Tu Nube Seca mi Rio, Friends of the Earth Ireland und der europäischen Klimaschutzallianz Beyond Fossil Fuels wurden Menschen in Deutschland, der Schweiz, Spanien, Irland und dem Vereinigen Königreich befragt.
Wunsch nach mehr Transparenz und mehr Regulierung
Die Ergebnisse sind überraschend deutlich: In allen beteiligten Ländern spricht sich jeweils eine große Mehrheit der Befragten für eine stärkere Regulierung und mehr Transparenz von Rechenzentren aus. In einigen Ländern ist die Zustimmung dabei besonders hoch, so zum Beispiel in Spanien und Irland. Dort ist der Wasser- beziehungsweise Stromverbrauch der KI- und Cloud-Fabriken schon länger Gegenstand öffentlicher Diskussionen und Proteste. Denn sowohl im grünen Irland als auch im trockenen Spanien wirken sich die Rechenzentren bereits spürbar auf Energiepreise und Wasserverfügbarkeit aus. In Spanien befürchten knapp 90 Prozent der Befragten, dass der Wasserverbrauch der Einrichtungen ihre eigene Versorgung beeinträchtigen könnten.
Auch beim Blick auf die Gesamtergebnisse sprechen die Zahlen eine eindeutige Sprache: Drei Viertel der Befragten aller Länder sorgen sich, dass der Wasserverbrauch die umliegenden Ökosysteme beeinträchtigen könnte. Fast genauso viele befürchten Auswirkungen auf den eigenen Wasserverbrauch und immerhin nahezu zwei Drittel denken, dass der Energieverbrauch von Rechenzentren bereits heute einen relevanten Anteil des Stromverbrauchs in den jeweiligen Ländern ausmacht.
Groß ist aber nicht nur der Anteil derer, die sich Sorgen machen, sondern auch die Unterstützung für politische Forderungen, die Betreiber stärker in die Verantwortung nehmen. Mehr als sieben von zehn Befragten wollen, dass der Bau neuer Rechenzentren nur dann erlaubt ist, wenn der zusätzliche Strombedarf durch zusätzliche Kapazitäten an erneuerbaren Energien gedeckt wird. Ebenso viele wollen klare Kriterien, nach denen Energie verteilt wird – wobei die Befragten Rechenzentren und KI-Modelle konsequent als unwichtig bewerten.
Bei der Verteilung der Energie sollten gemäß der Umfrage vor allem die Sektoren priorisiert werden, die erneuerbare Energien zur Umstellung auf eine klimafreundliche Produktion benötigen. Rechenzentren gehören nicht dazu – ihr Stromverbrauch entsteht ja gerade zusätzlich. Häufig werden diese aktuell direkt mit Strom aus fossilen Brennstoffen betrieben. Vielerorts werden sogar Gaskraftwerke neu errichtet, um den Bedarf zu decken. Aber selbst wenn neue Rechenzentren mit erneuerbaren Energien betrieben werden, wie es in Deutschland ab 2027 für größere Einrichtungen vorgeschrieben ist, fehlt ohne weiteren Ausbau diese Energie dann in anderen Sektoren und verlangsamt dort die Dekarbonisierung. Ob direkt oder indirekt: Der Strombedarf für Rechenzentren und KI-Anwendungen gefährdet die Klimaziele.
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Verbräuche steigen an, verlässliche Zahlen fehlen
Der Blick auf die Zahlen zeigt: Die in der Umfrage deutlich werdenden Sorgen sind mehr als berechtigt. In Irland verbrauchen Rechenzentren mittlerweile 22 Prozent des gesamten Stroms und tragen erheblich zu den teils enormen Strompreissteigerungen bei. Auch in Deutschland entfallen aktuell mehr als vier Prozent des gesamten Stromverbrauchs auf Rechenzentren. Schätzungen zufolge sind es in Frankfurt am Main bereits jetzt 40 Prozent des Stromverbrauchs, in Dublin sogar 80 Prozent. In der gesamten EU sind es mehr als drei Prozent – Tendenz stark steigend.
Hinzu kommt das für die Kühlung benötigte Wasser: In Spanien werden die größten KI-Fabriken ausgerechnet in den trockensten Regionen gebaut. Auch in Deutschland könnte laut einer Studie der Gesellschaft für Informatik der Wasserverbrauch von Rechenzentren zu Problemen führen – beispielsweise im Rhein-Main-Gebiet und in Brandenburg.
Während die Politik und Betreiberunternehmen offensiv für einen starken Ausbau von Rechenzentren und KI-Infrastruktur werben, mehren sich die Proteste der lokalen Bevölkerung. In Deutschland konzentrieren sich diese bislang vor allem auf Frankfurt und Umgebung. In Irland oder Spanien, wo bereits länger protestiert wird, sind die Bürgerinitiativen weiter verbreitet und dauerhafter organisiert, beispielsweise in der Initiative Tu Nube Seca Mi Rio – “Deine Cloud trocknet meinen Fluss aus”.
Vielerorts ist die mangelnde Transparenz ein großes Problem. Selbst offizielle Stellen müssen größtenteils auf Schätzungen zurückgreifen, wie viel Wasser und Strom die Rechenzentren tatsächlich verbrauchen. Sind valide Daten vorhanden, bleiben diese meist geheim. Zwar sollen Betreiber größerer Rechenzentren die Verbräuche mittlerweile an nationale Stellen wie dem deutschen Energieeffizienzregister für Rechenzentren und die EU melden – aber auch diese Daten werden nur aggregiert veröffentlicht. Hinzu kommt der Unwillen der Betreiber, diese Informationen bereitzustellen. Ein aktueller Bericht der Europäischen Kommission schätzt für das Jahr 2024, dass nur gut ein Drittel aller Rechenzentren in der gesamten EU dies tun. Selbst die Gesamtzahl aller Rechenzentren kann sie dabei nur mutmaßen.
Ein ähnliches Bild zeigt sich auch in Deutschland
In der Bundesrepublik wird der Strom- und Wasserverbrauch von Rechenzentren erst in der jüngsten Zeit stärker thematisiert. Hier liegt der Anteil der Menschen, die sich Sorgen machen, noch etwas niedriger als in anderen europäischen Ländern. Die Betonung liegt hier auf dem „noch“, denn auch in Deutschland nimmt die Zahl der Rechenzentren stark zu – und soll nach dem Willen der Bundesregierung noch stärker wachsen.
Wie drastisch die Entwicklungen sind, zeigen beispielsweise die Zahlen der Bundesnetzagentur. Diese hatte erst vor kurzem die Schätzungen bezüglich des zukünftigen Stromverbrauchs stark nach oben korrigiert: Die im April 2025 veröffentlichten Szenarien gehen davon aus, dass bis zum Jahr 2037 Rechenzentren 78 bis 116 Terawattstunde (TWh) Strom verbrauchen – doppelt bis viermal so viel, wie es die ursprünglichen Abfragen ergeben hatten. Zur Einordnung: Der gesamte Bruttostromverbrauch lag in Deutschland im Jahr 2023 bei gut 550 TWh.
Da die Bundesnetzagentur nur die Rechenzentren berücksichtigt, die sich aktuell in der Planung befinden, könnten die tatsächlichen Zahlen sogar noch weiter ansteigen. Damit würde der Gesamtbedarf der Rechenzentren 2037 nicht nur bis zu 10 Prozent des deutschen Stromverbrauchs betragen. Der Zuwachs an Rechenzentren sorgt vor allem dafür, dass große Mengen Strom zusätzlich bereitgestellt werden müssen, dass fossile Kraftwerke länger laufen und dass wahrscheinlich auch die Strompreise steigen.
Angesichts dieser Zahlen überraschen die Umfrageergebnisse in Deutschland nicht: Auch hier unterstützen zwei Drittel der Befragten die Auflage, dass Rechenzentren nur gebaut werden dürfen, wenn dafür entsprechend auch weitere Kapazitäten erneuerbarer Energien geschaffen werden. Mehr als drei Viertel der Befragten fordern, dass Betreiber von Rechenzentren ihren Energieverbrauch (76 Prozent), ihre Energiequellen (77 Prozent) und ihre Umweltauswirkungen (81 Prozent) offenlegen.
Die Umfrageergebnisse offenbaren damit auch eine Kluft zwischen der Mehrheitsmeinung in der Bevölkerung und dem Kurs der Bundesregierung. Digitalminister Karsten Wildberger (CDU) hatte erst Ende September gegenüber der Süddeutschen Zeitung angegeben, dass es für ihn “erst einmal primär um das Rechnen” gehe und Nachhaltigkeit demgegenüber nachrangig sei. Die Mehrheit der Befragten sieht das offensichtlich anders.
Und noch eines wird deutlich: Es reicht nicht aus, nur etwas an der Effizienz zu schrauben oder die Nutzung der Abwärme zu optimieren. Angesichts der Größe des erwarteten Wachstums muss es auch darum gehen, den Verbrauch von Rechenzentren absolut zu begrenzen – und dort, wo er unvermeidbar ist, durch zusätzliche erneuerbare Energien zu decken.
KI-Hype begrenzen – Rechenzentren nachhaltig gestalten
Rechenzentren sind zweifelsfrei wichtige Infrastrukturen und werden in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen. Umso wichtiger ist es, diese Infrastruktur nachhaltig zu gestalten und die Fehler der Vergangenheit nicht zu wiederholen. Dazu gehört auch die Frage: Wie viele solcher Rechenzentren brauchen wir eigentlich? Welche der neuerdings überall eingebauten KI-Anwendungen haben einen gesellschaftlichen Nutzen – und welche nicht?
Wie auch in anderen Bereichen darf sich die Debatte um den nachhaltigen Einsatz von KI nicht in erster Linie auf der Ebene von individuellen Konsum- beziehungsweise Nutzungsentscheidungen abspielen. Es braucht vielmehr eine politische Diskussion und Regulierung.
Aktuell wird einem bei jeder noch so kleinen PDF-Datei eine algorithmische Zusammenfassung aufgedrängt, führt jede Google-Anfrage zum Aufruf von Sprachmodellen und soll auch die staatliche Verwaltung nach dem Willen der Bundesregierung an so vielen Stellen wie möglich KI-Systeme benutzen. Hier bringt es wenig, nur an das Individuum zu appellieren. Stattdessen braucht es politische Entscheidungen, die sowohl bei KI-Systemen als auch bei Rechenzentren die ökologischen Folgen mitdenken. Statt der „KI-Nation“, zu der sich Deutschland laut dem Koalitionsvertrag entwickeln soll, braucht es – wenn man schon von Nation sprechen will – eine „KI-sensible Nation“, die neben dem Nutzen auch die Nebenwirkungen und häufig leeren Versprechungen solcher Anwendungen im Auge behält.
Mein Bahnticket jedenfalls drucke ich mir weder aus, noch lasse ich es mir zusammenfassen. Gar nicht so selten ist der Nicht-Einsatz von KI nämlich ihr bester Einsatz.
Julian Bothe ist als Senior Policy Manager bei der gemeinnützigen NGO AlgorithmWatch verantwortlich für das Thema „KI und Klimaschutz“. An der Schnittstelle von Digital- und Energiepolitik arbeitet er daran, den Ressourcenverbrauch und den Klimaschaden des aktuellen KI-Booms in Grenzen zu halten. Promoviert hat er zur Akzeptanz der Energiewende.

Am besten warten bis die sog. „KI“-Blase platzt und in 1-3 Jahren schauen ob/welche Lösungen da wirklich tragfähig/nutzbringend sind / funktionieren.
Hat schon Mal jemand eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung zum Thema „KI“ gemacht? (Seriös, basierend auf Tatsachen und nicht Marketingversprechen, unter Berücksichtigung von systembedingter Fehleranfälligkeit, Bias usw. von „KI“.) Mit welchem Ergebnis?
KI = Kaputte Information
Abwarten und Tee trinken bringt bei technischen Entwicklungen nichts. Denn bis dahin ist von Protokollen, Zertifikaten usw bis hin zu Patenten alles festgeschrieben. Bei der üblichen Technik-Aversion in D, einer alternden Gesellschaft die auch dadurch nicht mehr innovativ ist, ist dann der Zug abgefahren.
BTW KI ist es eh schon zu spät, das Spiel wird gerade zwischen USA und China ausgemacht. Europa kann da nur noch zuschauen und ein paar Juristen damit beschäftigen sich schöne Gesetze auszudenken.
Wenn es dann mal ein paar Anwendungen geben wird die sinnvoll sind und wirtschaftlich tragfähig wird das garantiert nicht in D oder Europa statt finden.
„und ein paar Juristen damit beschäftigen sich schöne Gesetze auszudenken.“
Zur Erinnerung: Gesetze werden in Deutschland von der Legislative beschlossen und nicht von der Judikative. Letztere wirkt bestenfalls beratend mit, was juristisch in größerem Kontext machbar ist und was nicht.
„Wenn es dann mal ein paar Anwendungen geben wird die sinnvoll sind und wirtschaftlich tragfähig wird das garantiert nicht in D oder Europa statt finden.“
Was macht Sie da so sicher? Selbst wenn es so sein sollte, wie Sie vermuten, dann ist die Fähigkeit vor allem der USA dazu deshalb vorhanden, weil sich Deutschland/Europa aus Bequemlichkeit von den Amerikanern und ihrer IT-Wirtschaft fast vollständig abhängig gemacht hat.
Sorry das ich nicht jedes mal vom Urschleim anfange. Ja – die Legislative beschließt die Gesetze die von Juristen in deren Auftrag erstellt wurden. Die Legislative hat (und braucht!) typischerweise gar nicht die Fachkompetenz funktionierende Gesetze zu erstellen. Dazu hat man ja genau Juristen in den entsprechenden Fachbereichen / Ministerien usw.. Bzw. sieht man das auch gut an so manch mangelhaftem Gesetz was dann wieder einkassiert werden muss falls sich Legislative zu sehr ins fachliche eingemischt hat.
Was mich sicher macht das es nicht D oder Europa statt findet? Na einfach bei den Summen die in den USA dafür eingesetzt werden vs. die Summen in D oder Europa insgesamt.
Weiterhin der generelle Technikskeptizismus (für LLM-KI zeigt sich das schön im Artikel) – je nach ideologischer Richtung unterschiedlich (Konservativ vs Solar/Wind – Progressive gegen Individualverkehr, IT & KI, Biotech oder Chemie) aber in Summe dann halt in so ziemlich allen Zukunftsfeldern desaströs. Das beweist speziell in D die gut darstellbare Historie von nicht genutzten bis bekämpften Chancen.
Es gibt ja Gründe warum Mikroelektronik, Photovoltaik und auch Bau von Windkraftanlagen bis auf letzte Reste nicht mehr in D oder Europa statt findet und D / EU abhängig ist von IT aus den USA und Hardware aus Asien (China, Taiwan, Südkorea und Malaysia als Beispiel).
> Es gibt ja Gründe warum Mikroelektronik, Photovoltaik und auch Bau von Windkraftanlagen bis auf letzte Reste nicht mehr in D oder Europa statt findet und D / EU abhängig ist von IT aus den USA und Hardware aus Asien (China, Taiwan, Südkorea und Malaysia als Beispiel).
Ja, jeweils und ingsgesamt!
> der generelle Technikskeptizismus
Nicht dieser. „Skeptizismus“ kann und sollte gesund sein. Ich sehe eher den speziellen Skeptizismus seitens der Regierenden, welcher sich in Bestechlichkeit zugunsten Big Tech bzw. weniger idiotischer Player auszudrücken scheint. Erpressung kann auch ein Grund sein, also Geopolitik. LLMs sollten extrem skeptisch begleitet bzw. eingemottet werden, je nach Kontext. Da gibt es keine validierte positive Position zu, das ist technisch eigentlich geklärt. Alles andere bleibt diesbezüglich Forschung. Der regierungsseitige Skeptizismus bzgl. jeglicher real anfassbarer Zukunft hat die Photovoltaik (temporär) zerstört, u.a. Die nicht vorhandene Strategie und die Unfähigkeit, in der Bevölkerung durchaus vorhandene Fähigkeiten einzubringen.
Die öffentliche Verwaltung soll bei ihrer Aufgabenwahrnehmung wirtschaftlich handeln. Durch den Einsatz der WiBe wird eine ökonomische Betrachtung von Investitionsvorhaben innerhalb der Bundesverwaltung ermöglicht.“
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„Mit Hilfe einer Nutzwertanalyse werden neben der monetären Vorteilhaftigkeit die qualitativen Wirkungen des Investitionsvorhabens bewertet.“
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„Nach § 7 der Bundeshaushaltsordnung (BHO) müssen Institutionen auf Bundesebene bei ihrer Haushaltsführung Sparsamkeit und Wirtschaftlichkeit beachten.“
https://de.wikipedia.org/wiki/Wirtschaftlichkeitsbetrachtung
Das grosse Problem bei „KI“: es stecken hunderte Milliarden an Kapital auf der Suche nach Rendite darin, und es gibt kein reales Geschäftsmodell zur Refinanzierung. Es bleibt also nur, das mit Gewalt überall einzubauen, und ganz speziell auch in öffentliche Infrastruktur, und dann über die Abhängigkeiten Gewinn zu erzwingen.
„Konservative“ Politik in CDU und SPD versteht sich seit 30 Jahren als Interessenvertretung der Finanzindustrie, ist also klar, dass sie „KI“ überall einbauen werden.
Letztlich ist es egal, die Klimakrise crascht das System ohnehin.
1920 hätte es in Deutschland wohl gehießen:
Die Mehrheit folgt dem Automobil Hype nicht sondern setzt weiter auf Pferd, Ochs und Esel.
2015 war das Internet ja auch so ein Neuland mit dem niemand so wirklich etwas zu tun haben wollte. Jetzt ist halt KI das Neuland. Sowas braucht der deutsche Kartoffelbauer natürlich nicht.
1920 hätte man nicht auf Ochs und Esel gesetzt, sondern auf elektrisch betriebenen ÖPNV und Bahn. Und ja, das wäre besser gewesen.
Genauer gesagt hat man das 1920 getan und es hat bestens funktioniert.
Der MIV wurde erst im Wirtschaftswunderland Nachkriegsdeutschland priorisiert, als Städte autogerecht statt menschendienlich werden sollten, und die Bürger primär Konsumenten.
Hätte, wäre. Öl gab’s mal viel, und es war nicht klar, ob das nachgelagerte Nutzer systematisch umbringt. Förderung mal beiseite. Dafür hatte man einen kapablen Treibstoff. ? (usw.)
Bei KI gibt’s mehrere Fragestellungen, die allesamt nicht wirksam angegangen werden. Sonst wären manche Player schon vom Markt. Das kann man fast nur technokratisch angehen. Andererseits… Atombombe haben auch alle gebaut. Oder wollen bzw. sollten es nun wollen, rechtmäßig.
Pech. Frage bleibt, ob beim Aussterbenswettbewerb irgendwas von Verstand und Dauer herumkommt. Ich bin derzeit milde skeptisch gestimmt, was das betrifft. Denn sind auch alle Dinge wie Sand gebaut, heißt das nicht, dass genügend Traktion mit Individuenzahl und Wissenschaft entsteht, um etwas entsprechendes rechtzeitig bauen zu können.
OpenAI hat finanzielle Probleme, ruft schon nach Bailouts und musste 10% weniger Verkehr auf seiner Seite hinnehmen. Läuft!
iNVidia wird auch schon nervös.
Google kündigt Milliarden-Investition in Deutschland an
Stand: 11.11.2025 17:10 Uhr
Google will in Deutschland 5,5 Milliarden Euro investieren. Das US-Tech-Unternehmen setzt vor allem auf den Ausbau von Rechenzentren und der Infrastruktur. Finanzminister Klingbeil spricht von „echten Zukunftsinvestitionen“.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/google-investition-deutschland-klingbeil-100.html
Klingbeil: „Genau das, was wir jetzt brauchen“
Herr Klingbeil braucht es vielleicht oder sein Fan-Club. Aber eine weitere neue Abhängigkeit vom Alphabet Inc. (aka Google) braucht dieses Land ganz sicher nicht.
Stoppt die weitere digitale Kolonialisierung in Deutschland und in der EU!